Schröpfen

Als Schröpfen bezeichnet man jenes Naturheilverfahren, beim dem zur Therapie Schröpfköpfe verwendet werden. Schröpfen zählt zu den traditionellen Heilmethoden und wird in vielen Ländern auch heute noch praktiziert.

Wie funktioniert die Schröpftherapie?

Bei der Schröpftherapie wird mittels der Schröpfgläser, in denen ein Unterdruck erzeugt wird, eine Ausleitung von Schadstoffen über die Haut angestrebt. Deshalb wird es zu den Hautreizmethoden und Ausleitungsverfahren gezählt.

Ziel des Schröpfens ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu stärken oder erst anzuregen, wenn diese von sich aus nicht dazu imstande sind. Durch das Schröpfen werden die Möglichkeiten, mit denen der Körper zur Abwehr von Krankheiten von Natur aus ausgestattet ist, angeregt und unterstützt.

Man unterscheidet grundsätzlich drei Schröpfmethoden:

das unblutige Schröpfen
die Schröpfmassage
das blutige Schröpfen


Ausleitende Verfahren bieten die Möglichkeit direkt auf so genannte Verschlackungen, d.h. Störungen der Reflexpunkte bzw. – Arealen die Selbstregulation des Körpers anzuregen. Schröpfzonen befinden sich am Rücken und dienen sowohl der Diagnostik als auch der Therapie. Trockenes Schröpfen dient der Kräftigung einer Stoffwechselfunktion in den Reflexzonen und der Haut, sowie der Krampflösung. Beim blutigen Schröpfen werden an bestimmten schmerzhaften Stellen am Rücken kleine Mengen gestautes Blut entzogen, welches oft zur Behebung chronischer, therapieresistenter Rückenschmerzen führt.

Bei der Schröpfkopfbehandlung erzeugt man durch das Saugprinzip  Extravasate und in ihrer Folge Hämatome, die sich nicht sofort verflüchtigen. Der anhaltende Resorptionsprozess dauert mehrere Tage und fordert das Gewebe zu verstärkter Reaktion heraus.

Die Schröpftherapie ist zudem eine Umstimmungstherapie. Die umstimmende Wirkung kommt dadurch zustande, dass das Blut in der ihm fremden Umgebung, nämlich in Weichteilen und Zwischengewebsräumen, wie ein „Fremdkörper“ und damit als Reizkörper wirkt, an dessen Beseitigung dem Organismus sehr gelegen ist. Bevor das in den Geweben angesammelte Blut abtransportiert werden kann, muss es in seine Bestandteile zerlegt werden. Durch den Zerfall des in Geweben befindlichen Blutes setzt der Organismus bestimmte Vorgänge in Bewegung wie die Vermehrung der Antikörper. Dadurch werden die Abwehrkräfte des Organismus angeregt. Die austretenden Blutabbaustoffe fördern die Neubildung von Blutkörperchen und Vermehrung bestimmter Fermente, die eine Rolle bei der Bekämpfung einer Entzündung spielen. Auch werden anregende Stoffe für das vegetative Nervensystem frei, wodurch sich die Blutgefäße erweitern und die Durchblutung sich verstärkt. Die erhöhte Drüsentätigkeit bewirkt eine Ausschwemmung von körperfremden Stoffen. Durch diese Vorgänge setzt der Organismus einen umfassenden Heilmechanismus in Gang.

 

Bei folgenden Beschwerden kann Schröpfen Linderung bringen:

  • Krankheiten des Kopfes
  • Atemwege
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Verdauungsorgane
  • Bewegungsapparat
  • Geschlechtsorgane
  • Harnwege
  • Nervensystem
  • Erkrankungen der Venen
  • Fettsucht ( Adipositas, Übergewicht)

 

Die Methode richtig angewendet, ist unschädlich und löst auch keine ungünstigen Nebenwirkungen aus. Die Erfolge sind beeindruckend und kommen dabei rasch zustande, denn der Körper reagiert auf das Schröpfen am richtigen Ort innerhalb von Stunden. Das Schröpfen ist keine alles heilende Therapie. Aber oft wird die gezielte Anwendung des Schröpfens allein ausreichen, die Störungen zur Norm zurückzuführen. In anderen Fällen kann das Schröpfen neben weiteren bewährten Methoden eine wesentliche unterstützende Rolle spielen.